PIN Group sieht sich bei Sanierung auf gutem Weg
Düsseldorf (dpa) - Der angeschlagene Postdienstleister PIN Group sieht sich bei der laufenden Sanierung des Unternehmens auf einem guten Weg.
Der Vorstandsvorsitzende Horst Piepenburg habe noch einmal bekräftigt, dass die Gesellschaft als Gesamtgruppe erhalten werden soll, sagte Firmensprecher Thomas Schulz am Freitag der Deutschen Presse-Agentur dpa.
Dass dem Unternehmen, wie in einem Pressebericht behauptet, die Kunden in Scharen davonliefen, wies er zurück. Wenn in drei Monaten 50 Kunden zur Deutschen Post gewechselt seien, sei dies allerhöchstens "normale Fluktuation".
Im "Handelsblatt" (Freitagsausgabe) hatte ein Sprecher der Deutschen Post AG gesagt, dass in den vergangenen zwei bis drei Monaten mehr als 50 Kunden zur Post zurückgekommen seien, darunter vor allem Kunden der PIN Group, aber auch solche des zweitgrößten Post-Konkurrenten TNT Post aus den Niederlanden. Damit widersprach er dem Sanierungsexperten Piepenburg, der die Darstellung schon in der Vergangenheit als nicht nachvollziehbar zurückgewiesen hatte.
Auf dem Briefmarkt könnten die Kunden täglich den Anbieter wechseln, betonte PIN-Sprecher Schulz. So habe das Unternehmen in dem genannten Zeitraum auch Kunden hinzugewonnen. Piepenburg will bis Ende kommender Woche zu diesen Fragen näher Stellung nehmen, wenn das Unternehmen seine Vertriebsoffensive vorstellt.
Die PIN Group war in Schwierigkeiten geraten, nachdem der Großaktionär, der Axel Springer Verlag, der Gesellschaft wegen der Einführung des Mindestlohns für Briefträger den Geldhahn zugedreht hatte. Bis Ende 2007 stellten zehn von insgesamt 91 Teilunternehmen der PIN-Gruppe einen Insolvenzantrag. Betroffen von der Zahlungsunfähigkeit sind 1190 Mitarbeiter.