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 "Tag und Nacht zum Kampf bereit" -Berliner Zeitung

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BeitragThema: "Tag und Nacht zum Kampf bereit" -Berliner Zeitung   "Tag und Nacht zum Kampf bereit" -Berliner Zeitung EmptyDo Okt 25, 2007 8:59 am

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Briefträger erster Klasse: Postangestellte verdienen deutlich mehr als ihre Kollegen bei der privaten Konkurrenz.
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Briefträger erster Klasse: Postangestellte verdienen deutlich mehr als ihre Kollegen bei der privaten Konkurrenz.

"Tag und Nacht zum Kampf bereit"


Post-Chef Klaus Zumwinkel über Mindestlöhne, den Springer-Verlag und Ehrlichkeit in der Wirtschaft


Herr Zumwinkel, wie fühlt man sich als Mitverursacher einer veritablen Koalitionskrise in Berlin?
Jetzt wollen wir nicht übertreiben. Ich sehe mich keineswegs als Verursacher einer Koalitionskrise.
Jedenfalls streiten sich SPD und Union über einen Mindestlohn in der Briefbranche, seitdem Ihr Konzern im Eiltempo einen entsprechenden Tarifvertrag mit der Gewerkschaft Verdi durchgeboxt hat und das Ganze auch für die Konkurrenz für verbindlich erklären lassen will.
Wenn es um die Post geht, gab es schon immer viel Streit. Ich erinnere nur an die Auseinandersetzungen bei der zweiten Postreform 1994, die aus der Post eine Aktiengesellschaft gemacht hat. Damals gab es einen flächendeckenden Streik in Deutschland und heftige Kämpfe mit den Gewerkschaften. Diesmal sind es heftige Kämpfe mit einem anderen Anbieter, der einem Medienkonzern gehört .
. Sie meinen die Brieffirma Pin, an der der Springer-Verlag die Mehrheit hält ...
. ich sehe das ganz entspannt. Wir kämpfen für unsere Sache.
Ihre Konkurrenz wurde jedenfalls durch Sie und Verdi geschickt ausgetrickst: Sollte der von Post und Gewerkschaft ausgehandelte Mindestlohn Gesetz werden, müssten Ihre Wettbewerber die Löhne anheben und könnten dann womöglich mit der Post nicht mehr konkurrieren.
Über die Einführung eines Mindestlohnes in der Briefbranche gibt es sowohl eine Koalitionsvereinbarung als auch einen einstimmigen Kabinettsbeschluss. Nach dieser Koalitionsvereinbarung mussten wir schnell handeln. Der Bundesrat hat dem Mindestlohn bereits zugestimmt. Ähnliches erwarten wir vom Bundestag. Von Austricksen kann da keine Rede sein.
Dennoch kommt der Mindestlohn einer Verlängerung des Briefmonopols auf kaltem Wege gleich.
Das stimmt nicht, auch wenn das die Zeitungen des Springer-Konzerns behaupten. Es ist kein Post-Tarif. Unsere Mitarbeiter erhalten mindestens 11,43 Euro je Stunde, teilweise mehr als 16 Euro. Der nun vereinbarte Mindestlohn beläuft sich auf acht Euro bis 9,80 Euro. Damit kann man gut in den Wettbewerb zur Deutschen Post treten.
Die Konkurrenz behauptet aber, sie könne solche Löhne anfangs noch nicht stemmen.
Da kommen mir wirklich die Tränen, wenn milliardenschwere Konzerne wie Springer und TNT nur mit Lohndumping bestehen können und nicht mit guten Produkten und Qualität.
Sie sind jedenfalls der lachende Dritte. Schließlich treibt ein Mindestlohn die Kosten der Konkurrenz hoch und nicht jene der Post.
Lassen Sie es mich so formulieren: Jeder gibt eben sein Bestes.
Sie haben einmal gedroht, im Falle drastischer Marktanteilsverluste im Briefsektor 32 000 Stellen abzubauen. Gilt das noch?
Das war eine rechnerische Größe. Die Post beschäftigt 160 000 Mitarbeiter im deutschen Briefsektor. Würden wir nach Wegfall des Monopols 20 Prozent Marktanteil verlieren, müssten wir rein rechnerisch 32 000 Stellen abbauen. Aber ich werde kämpfen, dass wir genügend Umsätze beschaffen können, damit kein Arbeitsplatz verloren geht.
2002 hatten Sie schon einmal eine Verlängerung des Briefmonopols erreicht. Jetzt haben Sie das Gleiche versucht - zwar erfolglos, aber immerhin werden Sie wohl der Politik einen Mindestlohn abringen. Das sind defensive Maßnahmen, damit möglichst alles beim Alten bleibt. Wo bleiben die Innovationen der Post?
Da muss ich entschieden widersprechen. 1990 war es um die Post schrecklich bestellt. Da war die Qualität der Dienstleistung schlecht und wir schrieben selbst im Briefgeschäft rote Zahlen. Heute befördert die Deutsche Post Briefe so schnell wie kein anderes Unternehmen auf dem Globus. Aus der ganzen Welt kommen Besucher, um unsere Briefzentren zu besichtigen. Wir haben die Post zum weltgrößten Logistikkonzern umgebaut, der jährlich 60 Milliarden Euro umsetzt. Wir sind also alles andere als defensiv.
Gut. Also andersherum gefragt: Mit welchen neuen Produkten dürfen die Kunden der Post denn rechnen, wenn der Wettbewerb auf dem Briefmarkt am 1. Januar losbricht?
Unser Hauptvorteil ist doch, dass ein Brief für 55 Cent Porto in Deutschland im Schnitt nach 1,06 Tagen bei seinem Empfänger ankommt. Vergleichen Sie das etwa mit Spanien: Die Post dort befördert einen normalen Brief nicht so schnell. Wollen Sie ein Schreiben in einem Tag von Madrid nach Barcelona verschicken, können Sie gleich bei unserer Expresstochter DHL anrufen und zehn Euro zahlen. Andererseits gibt es Kunden, die nur auf den Preis achten. Auch die werden wir künftig bedienen müssen.
Sie möchten Billigbriefe anbieten?
Wir könnten Großversendern preiswertere Angebote machen. Und das dürfen wir auch, weil wir vom 1. Januar an bei der Preisgestaltung für Kunden, die mehr als 50 Briefe aufgeben, völlig frei sind. Da werden wir ganz anders auftreten, als das bisher der Fall ist.
Und was wird der Privatkunde vom Wettbewerb haben?
Für Privatkunden wird unsere gute Qualität erhalten bleiben.
Es wird also keine Portosenkungen geben?
Die Preise werden wahrscheinlich geradeaus gehen. Wir halten schließlich seit zehn Jahren die Porti stabil, obwohl die Löhne und andere Kosten deutlich gestiegen sind.
Den Wettbewerb auf dem Privatkundenmarkt anfachen könnte wohl aber doch eine generelle Mehrwertsteuerbefreiung, wie sie in der Politik diskutiert wird: Bislang ist nur die Post bei Briefen von der Erhebung der Umsatzsteuer befreit, die Wettbewerber hingegen nicht.
Ob es so weit kommt, müssen wir erst einmal abwarten. Die Post ist schließlich von der Mehrwertsteuer befreit, weil wir flächendeckend unsere Dienstleistungen anbieten. Und das tun unsere Konkurrenten nicht.
Wie sollten sie auch, wenn sie auf ihre Porti automatisch 19 Prozent mehr draufschlagen müssen.
Ach was! Die interessieren sich doch nur fürs Massengeschäft mit Großkunden. Man kann sich nicht immer nur die Rosinen rauspicken und dann die Vergünstigungen gleich noch dazu.
Herr Zumwinkel, Ihr Vorstands-Vertrag läuft Ende 2008 aus. Sie führen den Konzern schon 18 Jahre. Ist das nicht auf die Dauer langweilig?
Im Gegenteil. Es stachelt mich nur an, diesen großartigen Konzern noch wetterfester zu machen.
Sie wollen also weitermachen?
Mir macht mein Job richtig Spaß. Ein solcher Umbruch wie derzeit ist eine großartige Herausforderung. Da muss man Tag und Nacht zum Kampf bereit sein.
Wie aufrichtig darf jemand in Ihrer Position sein, wenn er nicht riskieren will, seinem Konzern zu schaden?
Nur mit Wahrheit und Klarheit lässt sich langfristig gewinnen. Das gilt auch für die Kommunikation mit den Mitarbeitern.
Zuletzt hatten Ihnen aber Aktionäre vorgeworfen, es gerade mit der Wahrheit nicht so genau zu nehmen: Sie hatten eine geplante Abberufung von Post-Finanzvorstand Edgar Ernst dementiert, obwohl sie kurz danach vollzogen wurde.
Zu diesem Zeitpunkt stand der Wechsel noch nicht fest. Eine Bestätigung wäre also falsch gewesen. Und mit "Kein Kommentar" beschädigt man den Betroffenen intern. Ich konnte gar nicht anders handeln.



Gespräch: Thomas H. WendelBerliner Zeitung, 23.10.2007
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BeitragThema: Re: "Tag und Nacht zum Kampf bereit" -Berliner Zeitung   "Tag und Nacht zum Kampf bereit" -Berliner Zeitung EmptyDo Okt 25, 2007 9:04 am

Zur Person

Klaus Zumwinkel, 63, steht seit 18 Jahren an der Spitze der Deutschen Post. Zuvor führte der promovierte Betriebswirt den Versandhandelskonzern Quelle, zu dem er als McKinsey-Berater gestoßen war. Unter der Ägide des Unternehmersohnes aus dem Rheinland wurde die Post vom Staatsbetrieb in den weltgrößten Logistikkonzern mit 60,5 Milliarden Euro Jahresumsatz umgebaut. Als Aufsichtsratschef überwacht Zumwinkel auch die Aktivitäten des Post-Schwesterkonzerns Deutsche Telekom. Der begeisterte Bergsteiger sitzt zudem in den Aufsichtsräten von Arcandor, Tchibo, Lufthansa und der Investmentbank Morgan Stanley. Berliner Zeitung, 23.10.2007
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BeitragThema: Re: "Tag und Nacht zum Kampf bereit" -Berliner Zeitung   "Tag und Nacht zum Kampf bereit" -Berliner Zeitung EmptyDo Okt 25, 2007 9:23 am

BEZIRKS-NACHRICHTEN

Post-Filialen öffnen in Einzelhandelsgeschäften






18.10.2007

Lokales - Seite 24

Claudia Fuchs
Die Deutsche Post eröffnet diese Woche kleine Filialen in Lichtenberg (Mauritiuskirchstraße 3), Spandau (Havelstraße 4), Wilmersdorf (Rüdesheimer Straße Cool, Reinickendorf (Oraniendamm 12) und Marzahn (Krummenseer Straße 4). Die sogenannten Postpoints werden in Einzelhandelsgeschäfte integriert und nehmen unter anderem Briefe und Pakete an. (cls.)
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